Beschreibung der Installation
Im Lichthof 3 wird mit einer Kamera das Geschehen im Raum von oben erfaßt.
Personen innerhalb des so beobachteten Bereichs erfahren eine direkte akustische Rückkopplung ihrer Bewegungen über ein an Traversen befestigtes 4-Kanal-Lautsprechersystem.
Jedes sich bewegende Objekt im Kamerabild generiert eine Klangstruktur im Raum, die sich – abhängig von Größe, Geschwindigkeit und Distanz der Objekte untereinander – verändert.
Der Klang verstummt, wenn im Lichthof 3 keine Bewegungen mehr registriert werden.
Videobild der Kamera befestigter Lautsprecher
Im Medientheater (Lichthof 5) wird eine weiterführende und komplexere Interpretation der erfaßten Bewegungen sowohl auf klanglicher als auch auf bildlicher Ebene vollzogen.
Dort ist als Projektion das Bild eines dreidimensionalen Quaders zu sehen, welcher dem von der Kamera beobachteten Bereich in Lichthof 3 entspricht. Dieser Quader zeigt sich als undurchsichtige Materie, als formbare weiße Substanz, die an feinen Schnee erinnert.
Bewegungen im Lichthof 3 graben Schneisen in diese Substanz, und tiefe Spuren bleiben zurück. Die Zwischenräume bleiben als Erhebungen stehen – eine Landschaft der Bewegung entsteht.
Die ausgetretenen Spuren wachsen im Lauf der Zeit wieder zu ursprünglicher Höhe an, bis erneut eine Bewegung diese Stellen verändert.
Der Klang im Medientheater unterscheidet sich von dem in Lichthof 3; er korreliert mit der Struktur der virtuellen Substanz. Die Erhebungen innerhalb dieser Struktur bilden die Grundlage der Klangerzeugung. Relevante Parameter für die Klangerzeugung sind die jeweiligen Grundflächen der Erhebungen, die durchschnittliche Höhe der Schneisen sowie die zeitliche Komponente. Das „Altern“ der räumlichen Struktur führt zu einem allmählichen „Zuwachsen“ der virtuellen Substanz: und dieses wiederum ist verantwortlich für die allmähliche Veränderung des Klangs in der Zeit.
Ansichten der virtuellen Substanz
Ergänzende Dokumentation

Vor und während der Präsentation der Installation werden in regelmäßigen Abständen die Bewegungsdaten der Beobachtungszone gesichert. Aus diesen Daten wird pro Tag ein Bild errechnet, das die durchschnittliche Bewegung im Raum über diese Zeit hinweg zeigt.
An jeweils fünf Wochentagen vor und während der Präsentation entstehen zehn Bewegungskarten, anhand derer die begangenen und unberührten Flächen zu erkennen sind. Sie werden in Form von Postern in Lichthof 3 präsentiert.
Diese zeitraffende Kartografierung ergänzt die sich ständig wandelnde Installation und dient gleichzeitig dazu, die Wirkung der klanglichen und bildlichen Rückkopplung auf die Bewegungen der Menschen in Lichthof 3 zu untersuchen.

zu den 10 Bewegungskarten
Bewegungskarten in Lichthof 3